Ein einziger Blick – und nichts wurde anders, aber etwas bewegte sich
Es war kein guter Tag.
Nicht dramatisch. Nur schwer.
So ein Tag, an dem etwas zu viel ist –
eine Nachricht, ein Gefühl, ein Nicht-mehr-Zurück.
Ich stand da.
Zwischen Bewegung und Stillstand.
Kein Ziel, nur Strecke. Kein Gespräch, nur Geräusche.
Menschen kamen, Menschen gingen. Keiner blieb. Ich wollte auch nicht, dass jemand bleibt.
Und dann –
ein Blick.
Nicht intensiv. Nicht eindringlich.
Einfach nur da. Offen genug, um zu sehen.
Klar genug, um nicht wegzusehen.
Er sah mich.
Und irgendetwas in seinem Blick blieb einen Moment länger, als es musste.
So, als hätte er bemerkt, dass da etwas in mir war,
das schwer trug – auch wenn man es nicht sehen konnte.
Kein Mitleid. Keine Frage.
Nur ein kurzes Nicken, ein winziger Zug um den Mund.
Es war nicht viel – aber genug, dass es etwas in mir bewegte.
Ich nickte nicht zurück.
Aber etwas in mir hatte verstanden,
dass ich für einen Moment nicht allein war.
Nicht angesprochen. Nicht gehalten. Nur erkannt – ohne dass es benannt werden musste.
Er ging weiter.
Ich auch.
Aber seitdem ist da dieser Moment in mir.
Unsichtbar.
Aber wahr.
Es war nur ein Blick – aber ich hatte wieder Platz in der Welt.
