Nicht jede Erkenntnis kommt mit Worten
Es war einer dieser Momente, in denen ich nichts dachte –
und doch fühlte, dass etwas in mir zu sprechen begann.
Kein Gedanke. Kein Impuls. Nur ein Nachklang,
wie von etwas, das schon da war, lange bevor ich es verstand.
Ich saß da, ohne Absicht.
Vielleicht war es still um mich. Vielleicht auch nicht.
Aber etwas in mir wurde ruhig.
Nicht weil ich es wollte,
sondern weil ich bereit war zu hören, was keine Stimme hat.
Es war kein Aha-Moment.
Kein Erkenntnisblitz.
Eher ein weiches inneres Anhalten.
Ein Wiederfinden von etwas,
das ich nicht gesucht hatte –
aber offenbar schon lange vermisst habe.
Und plötzlich wurde mir klar:
Manche Erkenntnisse kommen nicht durch Nachdenken.
Sie kommen durch Wiedererkennen.
Wie Erinnerungen, die kein Bild haben –
aber ein inneres Nicken hervorrufen.
Nicht laut. Nicht erklärbar.
Aber echt.
Und vielleicht ist das die tiefste Form des Verstehens – wenn es still geschieht.
Nicht jede Erkenntnis spricht – manche erinnern nur an etwas, das wir nie ganz verloren haben.
