Es liegt da. Still. Kein Ton, kein Vibrieren, kein Licht. Und doch – bereit. Offen. Empfangsbereit. Selbst wenn nichts gesendet wird. Selbst wenn keine Nachricht kommt. Selbst wenn der Flugmodus längst eingeschaltet ist.
Etwas in diesem kleinen Gerät erinnert mich an etwas in mir. An einen Zustand, den ich oft nicht benenne – das stille Bereitsein. Nicht im Sinne von Warten, nicht als stumme Ungeduld, sondern als feine, innere Haltung. Ein Offenbleiben. Ein: Ich bin da, falls etwas kommt – aber ich verpflichte das Leben nicht dazu.
Wir denken oft, Empfang heiße Aktion. Dass etwas in Bewegung gesetzt werden muss, damit sich etwas ändert. Aber vielleicht ist der stärkste Empfang jener, der keinen Beweis braucht. Der nicht ruft, sondern lauscht. Nicht festhält, sondern öffnet. Und vielleicht ist das eine Art von Stärke, die wir lange verlernt haben.
Mein Smartphone, das ich fast immer bei mir trage,, zeigt mir das jeden Tag. Es will nicht, dass ich etwas tue. Es fragt nicht, ob ich bereit bin. Es ist einfach offen. Für Möglichkeit. Für Verbindung. Für das, was vielleicht nie kommt – und dennoch Bedeutung hat.
Und so frage ich mich: Wie oft bin ich nur dann offen, wenn etwas versprochen wird? Wie oft verliere ich mich im Senden, ohne das Empfangen zu üben? Und wie wäre es, nicht zu warten – sondern einfach nur da zu sein? Bereit. Still. Verbunden mit allem, was geschehen könnte.
Empfänglichkeit ist kein Warten. Es ist ein stilles Ja – ohne Forderung.
