Manchmal geschieht es mitten im Tun.
Ein Gedanke stockt. Die Luft steht still.
Und plötzlich bin ich nicht mehr der, der etwas macht –
ich bin der, der da ist.
Ein kurzer Riss im Lauf der Gewohnheit.
Wie wenn man einen Satz schreibt
und die Hand innehält,
weil man sich fragt,
wer da eigentlich gerade denkt.
Ich sehe mich –
nicht von außen, nicht im Spiegel.
Sondern innen.
Ohne Urteil. Ohne Ziel.
Nur als jemand, der in diesem Augenblick lebt.
Das Verrückte ist:
Es ist nichts Besonderes.
Kein Schlüsselmoment. Kein Aha von außen.
Nur ein leises Innenwissen:
Ich bin da. Und ich merke es.
Und in diesem Bruchteil von Zeit –
wo ich mich selbst nicht überhole –
spüre ich, wie selten ich mich wirklich bei mir antreffe.
Vielleicht ist das Bewusstsein nicht das große Aufwachen,
sondern das erste Mal, dass man nicht wegsieht,
wenn man sich begegnet.
Nicht aus Stolz. Nicht aus Angst.
Einfach, weil man sich nicht mehr übersieht.
Bewusstsein ist vielleicht nicht das, was ich erkenne – sondern das, was ich nicht mehr verdränge.
