
Für meine Tochter
Es war kein besonderer Moment.
Du hast einfach gespielt.
Irgendwo zwischen deinem kleinen Tun,
deiner Nähe, deinem ganz eigenen Rhythmus –
habe ich dich angesehen.
Und plötzlich war ich noch da –
aber irgendwie auch nicht.
Als hätte die Zeit für einen Moment angehalten,
und mein Kopf war wie leer.
Keine Gedanken,
kein Ziel –
nur diese Wärme.
Ein innerliches Strahlen,
das alles durchdrang,
und doch nichts wollte.
Es war einfach da.
Nicht rufbar, nicht haltbar.
Aber echt.
Und ganz.
Liebe.
Nicht neu. Nicht fremd.
Aber so gegenwärtig,
dass ich sie wiedererkannte,
noch bevor ich sie benannte.
Du hast mich nichts gefragt.
Du hast nichts gesagt.
Aber du hast mich erinnert.
Daran, wie vollständig ein Moment sein kann,
wenn nichts fehlt –
und jemand da ist,
der nichts tun muss,
um alles zu sein.
Du.
Ohne es zu wissen.
Hast du mich genau das gelehrt.
