Wir denken oft, dass nur zählt, was sichtbar bleibt. Worte, die laut waren. Taten, die Eindruck machten. Bilder, die man festhielt. Doch es gibt ein anderes Wirken – eins, das nicht verweilt, aber doch geprägt hat.
Die meisten unserer Wege hinterlassen keine Spuren auf dem Boden, aber sie hinterlassen etwas in der Luft. In Blicken, die wir nicht deuten konnten. In Momenten, die uns berührten, ohne dass wir sie ganz verstanden. Und in Menschen, die uns begegnet sind, ohne zu bleiben – aber etwas in uns geweckt haben.
Die Welt sieht meist nur die Oberfläche: Schritte, Bewegungen, Rollen. Was nicht laut ist, wird überhört. Was nicht greifbar ist, wird nicht gezählt. Doch das heißt nicht, dass es nicht da war.
Vielleicht ist das wahre Gewicht eines Lebens nicht das, was es anhäuft, sondern das, was es im Vorübergehen verändert. Nicht immer absichtlich, nicht immer sichtbar – aber echt.
Und so gehen wir. Von Ort zu Ort, von Tag zu Tag. Nicht als bleibende Spur vielleicht – aber als leiser Abdruck im Gefüge anderer.
Manches, was wir bei uns tragen, vergeht mit der Zeit –
aber was andere durch uns erkennen durften, bleibt oft zurück.
Still. Unbemerkt. Und doch genau an dem Ort,
an dem es etwas verändert hat.
Nicht jeder Abdruck bleibt –
aber manches verändert trotzdem den Grund,
auf dem wir stehen.
