Sie fällt kaum auf.
Kein besonderer Ort, kein Anlass, kein Applaus.
Nur eine Straßenlaterne,
die dort steht, wo kaum jemand mehr entlanggeht.
Niemand wartet auf ihr Licht.
Niemand dankt ihr dafür.
Und doch leuchtet sie – jede Nacht.
Ohne Bestätigung, ohne Bühne,
ohne sich zu fragen,
ob es noch jemanden gibt,
für den es sich lohnt.
Ich bleibe stehen.
Nicht, weil sie mich ruft,
sondern weil ich in ihrem Leuchten etwas erkenne,
das ich oft in mir selbst suche:
eine Kraft, die nicht abhängig ist vom Echo.
Diese Laterne erfüllt ihren Sinn,
auch wenn niemand es sieht.
Sie braucht keine Reaktion,
um wahr zu sein.
Sie spendet Licht,
weil es in ihr liegt –
nicht, weil es bemerkt wird.
Vielleicht ist das
die stillste Form von Stärke:
etwas Gutes zu tun,
ohne zu wissen,
ob es ankommt.
Weil es stimmt.
Weil es möglich ist.
Weil man kann.
Innere Kraft fragt nicht, wer zusieht.
Sie wirkt – auch im Stillen.
